Explosions- entkopplungssysteme
Explosionsentkopplungssysteme verhindern das Übergreifen von Staubexplosionen auf andere Anlagenteile und damit die Möglichkeit, dass es zu Sekundärexplosionen kommt.
Wie funktioniert die passive Explosionsentkopplung?
Wie funktioniert die aktiven Explosionsentkopplung?
Produkte zur Explosionsisolierung
Zur Vermeidung von Sekundärexplosionen bietet Fike zuverlässige, schnell wirkende Produkte für Anwendungen, die passive oder aktive Lösungen zur Explosionsisolierung erfordern.
Dual-Flap Explosion Isolation Valve (DFI™)
Ein kompaktes, leichtes Entkopplungsventil mit Doppelklappe, das durch den normalen Prozessfluss offen gehalten wird, bis der Druck einer Deflagration das DFI zum Schließen zwingt und so verhindert, dass sich die Explosion in angeschlossene Anlagenteile ausbreitet
1. Flexible Installation
Zuverlässiger Einsatz in horizontalen und vertikalen Rohren und in der Nähe von Rohrbögen. Kann aufgrund seiner schnell schließenden, leichten Klappen näher an einem Behälter als andere Rückschlagklappen installiert werden. Datenblatt ⤓»
2. Breiter Anwendungsbereich
Schützt vor den meisten explosionsgefährlichen Stäuben: gewöhnliche organische Stäube, Leichtmetallstäube und Stäube mit niedrigen MIE-Werten (Mindestzündenergie). Geeignet für staubbeladene Einlassleitungen von Staub- und Produktabscheidern oder Reinluftansaugleitungen von Trocknern, Mühlen und Förderanlagen
3. Option Edelstahl
Schützen Sie das Produkt vor dem Eindringen von Rost, Farbe oder anderen Verunreinigungen.
4. Unter realen Bedingungen getestet
Viele Klappen sind für Drücke zertifiziert, für die sie nicht genau getestet wurden. Die Testverfahren für das DFI übertreffen die Anforderungen der Norm EN16447. So enthalten sie z. B. eine zusätzliche Rohrleitung als Schutzzone, halten die Rückschlagklappen bis zum genauen Zeitpunkt der Zündung oder Durchflussumkehr offen und bieten weitere Vorteile. Mehr erfahren: fike.com/knowledge-center/are-flap-valves-safe
Bidirektionales Schwimmerventil (VENTEX™)
Ausgestattet mit einem federbelasteten Schließkörper, der im Falle einer Deflagration von der Druckwelle in eine Position gedrückt wird, in der das Ventil mechanisch verriegelt ist.
1. Bidirektional
Entkoppelt Explosionen, die sich mit dem oder gegen den Prozessfluss ausbreiten.
2. Breiter Anwendungsbereich
Geeignet für Reinluftein- und -auslassleitungen von Zyklonabscheidern, Staubabscheidern, Trocknern, Mühlen und Förderanlagen; schützt Anlagen, in denen Gase, Stäube (auch organische und Metallstäube) oder hybride Gemische verarbeitet werden.
3. Hohe Kompatibilität
Einsatz in druckentlasteten, explosionsunterdrückten und Druckbehältern bis 12 bar, erhältlich in Edelstahl und gasdichten Konfigurationen.
Schnellschlussschieber (FAV, RSV, RSV-P)
Mechanische Sperre, die dank einer Schließzeit von wenigen Millisekunden nach Erkennung der Explosion die Ausbreitung von Flammenfront und Druckwelle auf weitere Prozessleitungen und Rohrsysteme verhindert. Erhältlich für Rohrgrößen bis DN400
1. Bidirektional
Entkoppelt Explosionen, die sich mit dem oder gegen den Prozessfluss ausbreiten.
2. Flexible Installation
Verschiedene Einbaulagen, geeignet für horizontale und vertikale Rohrleitungen und Kanäle.
3. Unempfindlich gegen abrasive Stäube
Geeignet bei Gefahren durch organische und metallische Stäube, einschließlich Aluminium-Deflagrationen; außerdem geeignet für Förderanlagen von abrasiven Produkten, die andere Arten von Entkopplungsventilen beschädigen können.
4. Hygienische Eigenschaften
Erhältlich mit hygienischer Schieberdichtung, die Produktansammlungen verhindert; erhältlich in einer innen wie außen komplett reinigungsfähigen Pharma-Ausführung; medienberührte Teile kontaminieren keine Lebensmittel.
Quetschventil zur Explosionsentkopplung (I-Flex)
Lässt Druckluft schnell in eine robuste Elastomerhülse ab. Mit dem Öffnen der Elastomerhülle ist die Rohrleitung innerhalb von Millisekunden blockiert. Somit werden weitere Anlagenteile vor Flammenfront und Druckwelle geschützt. Erhältlich für Rohrgrößen bis DN150
1. Bidirektional
Entkoppelt Explosionen, die sich mit dem oder gegen den Prozessfluss ausbreiten.
2. Explosionen verhindern
Kann neben der Hauptaufgabe der Explosionsentkopplung dazu verwendet werden, das Eindringen von Funken in Silos und Prozessanlagen zu verhindern.
3. Schnelle Rückstellung
Nach der Aktivierung durch den Benutzer einfach rückstellbar, keine Nachrüstung erforderlich.
Chemische Explosionsentkopplung (SRD)
Setzt umgehend Löschmittel und Inertgas in Kanäle, Rohre und Förderanlagen frei und schafft so eine isolierende chemische Sperre, die die Flammenausbreitung in angeschlossene Behälter verhindert.
1. Flexible Installation
Anbringung an kleinen und großen, runden und rechteckigen Rohrleitungen und Förderanlagen – aufgrund der schnellen Wirkung mit geringem Abstand zur Gefahrenstelle.
2. Mechanische Förderanlagen
Anbringung an mechanischen Förderanlagen wie Schnecken-, Band- oder Kettenförderern und Becherwerken.
3. Verschiedene Montageoptionen
Flexible Ausrichtungen für eine effiziente Abgabe des Mittels in die Anwendung.
4. Schnelle Rückstellung
Vor Ort aufladbar, was eine schnelle Rückstellung und geringe Ausfallzeiten nach einer Explosion gewährleistet.
Isolation Valve (I-Flex™)
Bei Erkennung einer Explosion wird Druckluft mit hoher Geschwindigkeit in das Ventilgehäuse eingeleitet, so dass der Prozessabschnitt innerhalb von Millisekunden vollständig geschlossen wird. Durch dieses vollständige Schließen werden Flamme und Druck mechanisch blockiert und die Ausbreitung der Explosion über das Ventil hinaus gestoppt.
Merkmale und Vorteile
- Stoppt Flammen, Druck, Funken und Glut
- Schnellverschluss
- Geringerer Installationsabstand zum Schiff
- Sprengstofffreie Aktivierung
- Nutzt leicht verfügbare Pflanzenluft
- Rückstellung und Wiederverwendung durch das Anlagenpersonal innerhalb von Sekunden
- Kompakt und leicht
- Bewährtes Konzept, von Dritten geprüft und zertifiziert (CE, ATEX)
- Medienberührte Teile in Übereinstimmung mit der Richtlinie über Materialien mit Lebensmittelkontakt
Design des Entkopplungssystems von Fike
Jedes Explosionsentkopplungssystem von Fike ist auf das spezifische Gefahrenrisiko sowie die individuellen Anwendungs- und Unternehmensanforderungen des Kunden zugeschnitten. Dabei werden Parameter wie Risiko, zu schützende Anlagen(teile), Verschaltungen, Standort, Vorschriften und Betriebsbedingungen berücksichtigt.
Fike bereitet ein vollständiges Systemdesign vor, bei dem die folgenden Parameter durch qualifizierte Mitarbeiter berechnet werden:
- Art und Anzahl der Detektoren und Explosionsschutzkomponenten sowie deren Einbauort
- Betriebs- und Aktivierungseinstellungen des Systems
- Reduzierter Explosionsdruck
Diese Daten sind außerdem nützlich zur:
- Orientierung für das Team oder den Vertragspartner bei der mechanischen Montage
- Bewertung der Widerstandsfähigkeit Ihrer Anlagenteile gegenüber den bei einem Explosionsereignis auftretenden Rückstoßkräften
Das finale Dokument zum Systemdesign kann Ihren anderen Unterlagen zum Explosionsrisiko und -schutz hinzugefügt und im Falle einer Sicherheitsinspektion vorgelegt werden.
Anlagenspezifische Prüfung der Explosionsentkopplung
Die für Ihre Anlagenteile sichersten und kosteneffizientesten Schutzmethoden werden auf der Grundlage von Staubart, Größe, Standort und weiteren Faktoren ermittelt. Die Ergebnisse und Empfehlungen werden Ihnen dann per E-Mail für Ihre Unterlagen zugesendet.
Nach Auswahl Ihrer Explosionsschutzsysteme können Sie sich für die folgenden Aufgaben auf die Servicetechniker von Fike verlassen:
Installation
Exakt nach den Konstruktionszeichnungen und zeitlich auf Ihren Produktionsplan abgestimmt. Bei Bedarf ist auch eine komplett schlüsselfertige Installation möglich.
Inbetriebnahme
Dabei wird sichergestellt, dass Elektrik-, SPS- und andere angeschlossene Prozesse der aktiven Explosionsschutzsysteme wie vorgesehen funktionieren.
Instandhaltung
Dazu zählen auf Wunsch vierteljährliche Inspektionen zur Aufrechterhaltung der Compliance oder Störungsbeseitigung, wenn Sie uns am dringendsten benötigen. Flexible Servicevereinbarungen garantieren Reaktionszeiten, die an Ihren geschäftlichen Anforderungen ausgerichtet sind.
Welche Vorteile hat die passive Explosionsentkopplung?
Im Normalbetrieb werden passive Entkopplungssysteme durch den Prozessfluss oder eine Rückhaltefeder offen gehalten und durch die Druckwelle einer Deflagration geschlossen. Daher ist zu ihrer Aktivierung kein Explosionserkennungssystem erforderlich.
- Häufig die kostengünstigere Lösung zur Explosionsentkopplung.
- Keine elektronischen Erkennungssysteme erforderlich.
- Für die Installation normalerweise kein speziell geschultes Personal erforderlich.
- Einfach durchzuführende und mit geringem Aufwand verbundene Instandhaltung – dadurch erheblich weniger Ausfallzeiten.
- Mit aktiven Entkopplungssystemen kombinierbar.
Welche Vorteile hat die aktive Explosionsentkopplung?
Druck- oder optische Detektoren nehmen in einem sehr frühen Stadium der Verbrennung die drohende Deflagration wahr. Sie senden ein Signal an das EPACO-System, das rechtzeitig die erforderlichen Unterdrückungs- oder Entkopplungsmaßnahmen auslöst.
- Minimale Beschädigung der Anlagenteile in Kombination mit Explosionsunterdrückung; schnelle Rückstellung des Systems und schnelle Wiederaufnahme des Produktionsprozesses.
- Modernste Erkennungsalgorithmen für ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, eine präzise Auslösung und ein geringes Risiko von Fehlauslösungen.
- Keine Beeinträchtigung des Prozesses, keine Staubablagerung und kein Druckabfall.
- Elektronische Überwachung des Systemzustands und der Störungsanzeige ermöglichen eine umfassende Systemdiagnose zur Optimierung des Schutzsystems, Erstellung eines Ereignisverlaufs und Nachbereitung der Auslösung.
- Kann in Prozesssteuerungs- und Visualisierungssysteme integriert werden.
Wann ist eine Explosionsentkopplung erforderlich?
Passive Explosionsschutzsysteme können aufgrund ihrer inhärenten Beschränkungen nicht vor allen, von Staub ausgehenden Gefährdungen schützen und sind nicht für alle Geometrien von Verarbeitungsanlagen geeignet. In den folgenden Situationen sind aktive Explosionsschutzsysteme gefordert:
- Sauerstoffeintritt nach einem Explosionsereignis ist zu unterbinden, um das Brandrisiko zu verringern.
- Minimaler Kontakt mit dem Förderstrom durch den Kanal ist erforderlich.
- Viele Arten von Förderern, etwa Schnecken-, Band-, Kettenförderer oder Becherwerkschächte lassen sich häufig nur mit chemischen Barrieren isolieren.
- Die Ausfallzeit nach einer Explosion muss so gering wie möglich sein.
- Wenn die Hauptanlage durch Unterdrückung geschützt wird, ist die chemische Entkopplung häufig die kostengünstigste Entkopplungsmethode, da bereits ein Erkennungs- und Steuersystem benötigt wird.